Tipp 1: Unterlagen zusammentragen
Wir hören oft den Einwand: Wieso müssen die Unterlagen so vollständig sein? Reicht es nicht erst bei Bedarf?
Anforderung des „besonderen“ Interessenten:
Denken Sie daran, der hochsolvente und „besondere“ Interessent möchte keine unnötige Zeit verschwenden. Wenn er Ihre Immobilie sieht und sie ihm gefällt, hat er am Tag darauf womöglich schon einen Termin bei seinem Finanzberater. Innerhalb von wenigen Stunden benötigt er dann alle relevanten Unterlagen. Fehlen diese oder sind diese unvollständig, dann wird er keine Zeit mit weiteren Recherchen verschwenden und sich eine andere Immobilie ansehen.
Daher ist es gut, wenn Sie bereits vor dem ersten Inserat alle Unterlagen griffbereit in einem Ordner auf Ihrem Rechner liegen haben und auf Knopfdruck Interessenten zusenden können.
Welche Unterlagen sind notwendig?
Das hängt davon ab, ob Sie eine Wohnung oder ein ganzes Haus verkaufen möchten. Wir haben eine Liste mit notwendigen Unterlagen in unseren kostenlosen Checklisten zusammengetragen:
Checkliste Wohnung verkaufen.pdf
Für Häuser sind folgende Unterlagen wichtig
- Architekten-Grundrisse
- Amtlicher Lageplan
- Auszug aus dem Grundbuchauszug
- Auszug aus dem Baulastenverzeichnis
- Auszug aus dem Altlastenverzeichnis
- Bescheinigung über
- Erschließungskosten
- Liegen Abstandsflächenübernahmen vor?
- Noch gültiger Energieausweis
- Nebenkostenaufstellung der letzten Jahre
- Wohngebäudeversicherungspolice
Für Wohnungen sind folgende Unterlagen wichtig:
- Architekten-Grundrisse
- Amtlicher Lageplan
- Auszug aus dem Grundbuchauszug
- Auszug aus dem Baulastenverzeichnis
- Auszug aus dem Altlastenverzeichnis
- Bescheinigung über Erschließungskosten
- Liegen Abstandsflächenübernahmen vor (Verwalter fragen)?
- Energieausweis noch aktuell?
- Hausgeldabrechnungen fünf Jahre
- Teilungserklärung
- Kopie Verwaltervertrag
- Verwalterprotokolle 5 Jahre
- Kopie Beschluss-Sammlung
In welcher Form sollten die Unterlagen vorliegen?
Das beste ist, Sie scannen alle Unterlagen ein (darauf achten, dass alles gerade und sauber lesbar ist) und speichern diese als .pdf ab.
Zu Beachten ist dabei, dass die Dateigrößen häufig so groß werden, dass gewöhnliche Postfächer damit überfordert sind. Üblicherweise reicht es aber schon aus, die Auflösung auf noch immer gut lesbare 150dpi im Scannerprogramm zu reduzieren und bei Schwarz-Weiß-Vorlagen auf Graustufen umzustellen (Grundrisse, Grundbuch, etc…)
Beachten Sie, dass es bei eingescannten Dokumenten fast nichts bringt, diese zu komprimieren (als .zip zum Beispiel). Bilder können als .zip nicht nennenswert verkleinert werden.
Sind die Dokumente immer noch zu groß, experimentieren Sie einmal mit der Einstellung 100dpi und prüfen Sie, ob noch immer alles gut und angenehm lesbar ist und Sie bei normalen Textdokumenten die Einstellung „Graustufen“ verwendet haben. (denken Sie aber bitte an die Qualitätsansprüche der Zielgruppe: Ein Energieausweis in Graustufen ist ein „NoGo“!). Viele Dokumente können auch mit 100dpi noch ausreichend gut gelesen werden.
Sollte dies noch immer nicht reichen, benutzen Sie externe Speichersysteme (z.Bsp Dropbox) und senden dem Interessenten stattdessen nur einen speichersparenden Link auf die Dropbox. Bei Dropbox.com sind aktuell bis zu 2GB kostenlos speicherbar. Das sollte selbst für sehr große Immobilien und Mehrfamilienhäuser ausreichen.
Benennen Sie alle Dokumente sinnvoll. Zum Beispiel Grundbuchauszug.pdf und nicht scan003.pdf.
Welche Fehler werden häufig gemacht?
Fehler 1:
Erst inserieren und dann agieren
Wer seine Vermarktung mit dem Inserat startet, ohne alle Unterlagen vollständig zu haben, verschenkt in den ersten Kundenkontakten sehr viel Potential. Ein potentieller Kunde, der Zeit hat, bis Sie alle notwendigen Unterlagen zusammen haben, den mag es nicht stören. Die typische hochsolvente Käufergruppe ist aber mit so einer Situation höchst unzufrieden.
Fehler 2:
Unterlagen als unwichtig / bedeutungslos einstufen
Spätestens wenn ein Interessent zur Bank läuft, werden diese Unterlagen nachträglich angefordert. Wenn diese dann lange in der Beschaffung benötigen, kann es sein, dass die Hausbank des Käufers die Gunst der Stunde nutzt, und ein Konkurrenzangebot einer bankeigenen Immobilie dem Käufer unterbreitet.
Fehler 3:
Unterlagen verschweigen
Es gibt Dokumente, bei denen Sie die Pflicht haben, diese einen Käufer auszuhändigen. Hier gehört nicht nur der Energieausweis dazu, sondern auch Bescheinigungen über Baulasten und Altlasten zum Beispiel. Wenn Sie wichtige Unterlagen verschweigen, können Sie später unter Umständen Schadensersatzpflichtig werden.
Fazit:
Eine gute Vorbereitung und Dokumentensammlung ist der erste Schritt, den der Meisterverkäufer vor dem ersten Inserat vollständig erledigt hat.
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